In der Anfangsphase des Spiels tat man sich gegen die gefährlichen Kombinationen zwischen der schnellen Kandeler Rückraummitte und der robusten Kreisläuferin zunächst sehr schwer, obwohl Becker seine Schützlinge in der Vorbereitung genau auf diese Aktionen hingewiesen hatte. So führte der Gast mit 1:4 in der 4. Minute, ehe die HSG nach der Einwechslung von Tanja Nykytenko stärker wurde und beim 4:4 in der 8. Minute ausglich. Das war aber keinesfalls die Wende im Spiel, denn die Gäste lagen über weite Strecken der ersten Hälfte mit ein bis drei Toren in Front. In die Halbzeitpause ging es schließlich mit einem leistungsgerechten 16:16 Remis. „Nicht noch einmal wie in Kandel mit einem Tor verlieren“, hatten sich die HSG-Spielerinnen in der Kabine vorgenommen und legten dann los wie die Feuerwehr. Die Abwehr stand besser und die vor allem über Maria Flesch vorgetragenen Tempogegenstöße klappten jetzt optimal. Mit ihren 14 Treffern war Flesch die auffallendste Spielerin auf dem Parkett, wurde aber auch immer wieder durch gelungene Spielzüge in aussichtsreiche Schusspositionen gebracht. Bei Standardsituationen glänzte einmal mehr Routinier Tanja Nykytenko. Über 33:28 und 37:32 verwalteten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung, ehe Kandel alles auf eine Karte setzte und auf offene Manndeckung umschaltete. Das verunsicherte die Gastgeberinnen, die sich jetzt einige Ballverluste leisteten und beim 37:36 noch einmal in Bedrängnis kamen. Doch mit zwei Treffern in Folge sicherte man den Vorsprung und feierte schließlich den verdienten Sieg nach dem Abpfiff mit den Fans. HSG: Scharfbillig, Ruppert und Eiden im Tor, Ambros, Flesch (14), Meeth (2), Barthen, Packmohr (4), Kieren (2), Lang (4), Lukanowski (2), Nykytenko (11/5).