Mit Tempo und Talenten etwas aufbauen
Frisches Blut auf der Trainerbank der ersten Herren-Mannschaft des Handball-Verbandsligisten HSG Wittlich: Nico Weber hat zum Start der Vorbereitung das Team von seinem Vorgänger Frank Staskewitz übernommen. Der 27-jährige gebürtige Wittlicher war in der Vorsaison Spieler und Co-Trainer der Mannschaft – und hat einen mehrjährigen Vertrag in seiner neuen Funktion unterschrieben. Foto: Michael Bollig (Vorstandsmitglied, links) und Nico Weber.
Bereits jetzt befindet sich die Mannschaft in der Vorbereitung, absolviert drei Trainingseinheiten pro Woche: „Die Spieler ziehen sehr gut mit, sind alle top-motiviert“, sagt Weber, der bei der HSG von den Minis bis zur ersten Mannschaft spielte. Nach einem Kreuzbandriss und dem Wechsel zum Rheinlandligisten HSG Hunsrück zog es den Rückraumspieler nach Köln, wo er an der Sporthochschule studierte und für die Kölner Vereine Königsdorf (Landesliga) und Longerich (Oberliga) höherklassig spielte – und parallel in Königsforst seine Trainerlaufbahn im Nachwuchsbereich sowie als Co-Trainer der ersten Mannschaft begann.
Nachdem er wegen einer weiteren Knieverletzung sein Studium nicht beenden konnte, wechselte der ausgebildete Fitnesstrainer Weber auf die Hochschule für Finanzen in Edenkoben und absolvierte dort ein dreijähriges Studium, aktuell arbeitet der Diplom-Finanzwirt am Finanzamt Bitburg. Bei der HSG Wittlich unterstützte er bereits B-Jugendtrainer Olaf Gierenz – und ist nun erstmals Cheftrainer einer Männermannschaft.
Für Michael Bollig, den sporttechnischen Leiter für den Männerbereich bei der HSG und selbst noch Spieler in der Männermannschaft, ist Nico Weber „ein echter Glücksgriff“, denn: „Wir sind froh, dass wir einen Trainer mit diesem sportwissenschaftlichen Hintergrund haben, gerade beim aktuellen Trainermarkt in der Region. Mit ihm haben wir die Möglichkeit, weitere Talente aus der Region an die HSG Wittlich zu binden.“
Gerade die Arbeit mit der jungen Mannschaft erfüllt Weber mit Vorfreude: „Wir haben viele Talente in der Mannschaft, daher – und weil wir körperlich im Vergleich mit der Konkurrenz eher im Nachteil sind – wollen wir sehr auf Tempo spielen. Mittelfristig wollen wir weitere Jugendspieler integrieren und mit unserem Landesstützpunkt das Sammelbecken für die besten Spieler aus der Region werden. Wir wollen hier mittel- und langfristig etwas aufbauen.“
Daher steht Weber auch in enger Abstimmung mit den Jugendtrainern, vor allem Olaf Gierenz: „Wir sind beide immer auf dem aktuellen Stand der Fortbildung und wollen viel Neues ausprobieren – und so das Spielsystem von der Jugend in den Männerbereich aufbauen.“
Saisonstart in der Verbandsliga ist am 10. September mit einem Heimspiel gegen den TV Hermeskeil. Im Gros ist die Mannschaft zusammengeblieben. Matthias Konrad und Leon Kloep können aus privaten oder Studiengründen nicht in Wittlich weiterspielen, einziger Neuzugang ist bislang der Spanier Fernando Vallecho Zarzuela, Torwart Igor Herget ist derzeit noch verletzt. Einen Co-Trainer hat Weber künftig nicht, Jürgen Werner ist weiterhin Mannschaftsbetreuer. Über die detaillierten Saisonziele will Weber im Verlauf der Vorbereitung mit der Mannschaft noch sprechen. Björn Pazen