4. Oktober 2024

Mit fast gleichem Kader und dem einzigen Ziel Klassenerhalt

1. Damenmannschaft setzt in allen Bereichen auf Kontinuität und will sich in der 3. Liga bewähren – Michelle Meier einziger externer Neuzugang – Start gegen zwei vermeintliche Favoriten. Björn Pazen

Mit zwei Heimspielen gegen die SG Schozach-Bottwartal und den Zweitliga-Absteiger HSG Freiburg am 4. und 18. September (jeweils 18 Uhr in der BBS-Halle) geht die erste Damenmannschaft der HSG Wittlich in ihre zweite Drittligasaison. Nachdem Pandemie-bedingt in der Vorsaison nur zwei Spiele ausgetragen wurden – die HSG ist nach dem Sieg gegen Leverkusen II und dem Remis gegen Köln noch ungeschlagen in der 3. Liga – hoffen alle Beteiligten dieses Mal auf eine komplette Spielzeit 2021/22.

Einziges Saisonziel der Mannschaft von Cheftrainer Thomas Feilen ist der Klassenerhalt. Seit Anfang Juni bereitete sich das Team auf die neue Spielzeit vor, Feilen ist generell zufrieden: „Planung und Durchführung der Vorbereitung war dieses Jahr extrem herausfordernd, nicht nur wegen Corona. Wir hatten vor zehn Monaten das letzte Pflichtspiel. Die Drittliga-Spielerinnen sind keine Profis und hatten daher auch Urlaube in der Vorbereitung. Daher hatten wir nicht immer alle Spielerinnen bei allen Einheiten an Bord, das spiegelte sich etwas in der mannschaftstaktischen Vorbereitung wider. Aber alle, die da waren, haben immer alles gegeben. Ich bin absolut zufrieden.“

Das liegt auch an der guten Stimmung im Team: „Die Mannschaft zeigt eine tierische Vorfreude auf die Saison, alle sind heiß auf Handball. Auch was Verletzungen betrifft, sind wir verhältnismäßig gut durch die Vorbereitung gekommen. Da war die Trainingssteuerung wichtig und dass man die Belastung dosierte. Außer kleineren Blessuren sind alle fit“, sagt Feilen, der die Testspiele – meist gegen Drittligisten – nicht überbewerten will: „Ich denke, bei allen Drittliga-Teams herrscht aktuell eine große Ungewissheit, wo sie eigentlich stehen.“

Was Feilen und Co-Trainer Tobias Quary die Arbeit einfacher macht: Der HSG-Kader ist fast identisch zur Vorsaison. Nur ein externer Neuzugang musste integriert werden: Rechtsaußen Michelle Meier (23), aus Andernach und zuletzt beim RPS-Oberligisten Arzheim/Moselweiß in Koblenz unter Vertrag. Dazu kommt als „Eigengewächs“ Jungtalent Sarah Rogowski. Einziger Abgang im HSG-Team ist Friedericke Engel, die durch ihr Studium in Köln das Trainingspensum in Wittlich nicht mehr schafft.

Nach rund elfwöchiger Vorbereitung weiß Feilen, dass Meier die Mannschaft auf jeden Fall verstärken wird: „Michelle hat sich toll eingefügt, sportlich und menschlich. Sie ist sehr schnell hier angekommen, hat ein großes Potenzial und ist eine unkomplizierte Spielerin, für die das Team das Wichtigste ist. Generell hat sie sich toll entwickelt.“ Mit der Verpflichtung von Michelle Meier blieb die HSG ihrer Marschroute treu, auch in der 3. Bundesliga nur auf Spielerinnen aus der (Groß)-Region zu setzen.

Und die freuen sich allesamt, dass es nun losgeht: „Wir sind positiv angespannt und haben den Vorteil, dass wir gleich zum Saisonstart gegen vermeintliche Favoriten antreten können und nicht unter Druck stehen. Wir wissen, wo wir herkommen. Jeder Punkt in den ersten beiden Heimspielen ist ein Bonuspunkt für unser Ziel Klassenerhalt“, sagt Feilen, der dabei auf einen ganz wichtigen Faktor setzt: „Mit der Rückendeckung der Fans wollen wir unser Bestes geben. Gerade gegen die Gegner mit vergleichbarer Spielstärke müssen wir zeigen, dass wir konkurrenzfähig sind. Nur wissen wir aktuell noch nicht genau, wer diese direkten Konkurrenten sein werden. Der Modus bringt es mit sich, dass wir gegen diese Teams auf jeden Fall punkten müssen, da wir die Zähler ja mitnehmen. Da dürfen wir uns also keine Ausrutscher erlauben.“ Bis zu 275 Fans dürfen die HSG Stand heute bei den Drittligaspielen in der BBS-Halle unterstützen.

Und die werden auch Kontinuität in puncto Kapitänsbinde sehen: Spielführerin und somit verlängerter Arm von Trainer Thomas Feilen ist weiterhin Helen Schieke. Im Mannschaftsrat sind die beiden Torfrauen Hanna Scharfbillig und Alex Irmgartz sowie Nicole Packmohr und Meike Frank. Feilen: „Helen ist eine absolute Teamplayerin mit Erfahrung, sie steht sinnbildlich für die gesamte Entwicklung dieser Mannschaft und hat eine wahnsinnig wichtige Rolle im Team. Der Mannschaftsrat ist ein sehr konstruktives und gut gemischtes Gremium, das die Mannschaft super mitzieht.“


Der Modus in der 3. Liga:
Die HSG Wittlich startet in der Drittliga-Staffel E (Südwest). Zunächst stehen in der Vorrunde je zehn Heim- und Auswärtsspiele an. Die Teams auf Platz 1 und 2 jeder Staffel können an der Aufstiegsrunde in die 2. Bundesliga teilnehmen. Um den Klassenverbleib spielen die Mannschaften, die in ihrer Vorrundengruppe die Plätze 7 bis 11 oder 12 belegt haben. Die gegen einen direkten Konkurrenten erzielten Punkte werden mitgenommen.
Es entstehen vier Gruppen mit sechs und zwei Gruppen mit fünf Mannschaften. Erster und Zweiter der sechs Gruppen verbleiben in der 3. Liga. Die übrigen 22 Mannschaften steigen ab, damit die 3. Liga, die mit der Rekordzahl von 70 Teams in sechs Staffeln startet, in 2022 wieder den Stand von 60 Mannschaften aufweist. Zehn Teams steigen aus den Oberligen auf.