Erstes Training nach der langen Corona-Zwangspause. Mit dabei: Michele Meier, die vom Koblenzer Oberligisten FSG Arzheim/Moselweiß zur HSG Wittlich in die 3. Liga wechselt und damit ihrer ehemaligen Mannschaftskollegin Annika Bach folgt.
Fotos und ausführlicher Artikel von Björn Pazen:
HSG-Frauen in die Vorbereitung gestartet
Michelle Meier einziger Neuzugang des Drittligisten, studienbedingt hat Friedericke Engel den Verein verlassen
Die erste Frauenmannschaft der HSG Wittlich hat am Montagabend (7. Juni) die Vorbereitung auf die zweite Drittligasaison gestartet. „Jetzt freuen wir uns alle, dass es wieder richtig losgeht, dass man wieder ein Ziel vor Augen hat fürs Training“, sagt Trainer Thomas Feilen, der gemeinsam mit Co-Trainer Tobias Quary und Torwarttrainerin Marion Bremer erst einmal den Fitnesszustand der Spielerinnen mit einer Leistungsdiagnostik überprüfte. „Wir beginnen insgesamt früher als sonst, und auch der Ablauf ist anders, denn wir haben viel früher als normal unsere ersten Testspiele“, sagt Feilen. Bereits in drei Wochen geht es gegen den Drittliga-Konkurrenten HSG Marpingen, danach folgen einige weitere Tests und einige kleinere Turniere. Feilen: „Als Vorsichtsmaßnahme nehmen wir nicht an großen Turnieren mit acht oder noch mehr Teams teil, dann lieber einzelne Testspiele oder ein Dreierturnier.“
Der Kader ist fast identisch zur Vorsaison, nur ein Neuzugang muss integriert werden: Michelle Meier (23), aus Andernach und zuletzt beim RPS-Oberligisten Arzheim/Moselweiß in Koblenz unter Vertrag. „Sie ist auf Rechtsaußen das größte Talent in der Oberliga, trotz ihres jungen Alters bringt Michelle schon viel Erfahrung mit und wird uns sicher nach vorne bringen, sie ist eine Spielerin mit viel Entwicklungspotenzial“, lobt Feilen die neue Linkshänderin, die er seit vielen Jahren beobachtet hat. Einziger Abgang im HSG-Team ist Friedericke Engel, die durch ihr Studium in Köln drei Trainingseinheiten pro Woche in Wittlich zeitlich nicht mehr schafft. „Das tut beiden Seiten sehr leid, denn Fredericke hätte sich hier sicherlich noch toll entwickeln können“, sagt Feilen.
Mit der Verpflichtung von Michelle Meier blieb die HSG ihrer Marschroute treu, auch in der 3. Bundesliga nur auf Spielerinnen aus der (Groß-)Region zu setzen. „Wir wollen langfristig die Talente aus dem eigenen Verein und der Region integrieren“, betont der Trainer. Nachdem im Vorjahr Merle Kloep den Sprung aus der HSG-Jugend direkt in die 1. Mannschaft schaffte, ist dies diese Saison für Sarah Rogowski geplant, die bei den Frauen mittrainiert, aber in der A-Jugend-Oberliga Spielpraxis sammeln wird. In Sachen HSG-Jugend steht zudem mit Jessy Souza das nächste Toptalent in den Startlöchern, die gerade ihren ersten Sichtungslehrgang mit der deutschen B-Jugend-Nationalmannschaft hinter sich hat.
Wann und gegen wen die HSG-Frauen in die Drittliga-Saison starten, entscheidet sich in den kommenden Wochen. Am 28. Juni ist Meldeschluss für die 3. Liga, dann wird entscheiden, wie viele Staffeln bundesweit an den Start gehen (in der Abbruchsaison 2020/21 waren es fünf Staffeln mit je zwölf Teams). Und je nachdem, wie viele Staffeln und somit auch Spieltag es gibt, beginnt die neue Saison entweder am letzten August-Wochenende oder Anfang September.
Egal, wann sie loslegen, das Saisonziel ist bei der HSG Wittlich klar: „Klassenerhalt, nichts anderes“, sagen Feilen und der Vereinsvorsitzende Axel Weinand unisono. Für Weinand ist es zudem wichtig, dass „wir irgendwann wieder Zuschauer in der Halle begrüßen dürfen“. Wichtig sei zudem, dass es bislang noch keinen Coronafall in der Mannschaft gegeben habe, „weil wir wirklich sehr intensiv und genau auf alles achten und sehr, sehr viel testen“.