Trainer Nico Weber verlässt nach dieser Saison – und nach drei äußerst erfolgreichen Jahren – auf eigenen Wunsch die HSG Wittlich.
Der 30-Jährige war zum Start der Spielzeit 2022/23 vom Spieler und Co-Trainer zum gelegentlich noch mitspielenden Cheftrainer der ersten Männermannschaft der HSG geworden. Mit zahlreichen Eigengewächsen und Neuzugängen, von denen viele ihre handballerischen Wurzeln in Wittlich haben, schaffte Weber im Mai 2024 den Meistertitel in der Verbandsliga, stieg in die Oberliga auf – und dort wurde die HSG zur Überraschungsmannschaft. Zwei Spieltage vor Saisonende und nach 16 Siegen in 20 Partien ist der HSG als Aufsteiger der zweite Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen.
Aufgrund dieser Erfolgsgeschichte kam der Wunsch von Nico Weber, nach dieser Saison seinen Posten räumen zu wollen, für den HSG-Vorstand eher überraschend: „Wir hätten sehr gerne mit ihm weitergemacht, er hat die junge Mannschaft toll entwickelt, das Team hat absolut Perspektive für die Zukunft. Aber wir respektieren natürlich seine Entscheidung und wünschen Ihm alles Gute für seinen weiteren Weg. Wir bedanken uns bei Nico für drei tolle Jahre“, sagt Michael Bollig, im HSG-Vorstand für den Herrenbereich zuständig. Er betont zudem: „Wir gehen absolut im Guten auseinander.“
Nach vielen Gesprächen in denen versucht wurde Weber noch einmal umzustimmen blieb er bis zu dem abschließenden Gespräch vergangene Woche bei seiner Entscheidung, daher befindet sich die HSG nun auf der Suche nach einem Nachfolger. „Wir haben erste Gespräche aufgenommen. Die gute Nachricht für Nicos potenziellen Nachfolger ist, dass der aktuelle und erfolgreiche Kader zu großen Teilen zusammenbleibt. Einzig bei ein, zwei Spielern ist noch offen, wo sie künftig studieren werden. Egal, wer neuer Trainer wird: er kann sich auf einen zukunftsorientierten und motivierten Kader sowie ein gut aufgestelltes Umfeld freuen“, sagt Bollig.
Der gebürtige Wittlicher Weber, der bei der HSG von den Minis bis zur ersten Mannschaft spielte und dann den Verein verließ, kam 2021 aus Köln zurück in die Säubrennerstadt. Der Diplom-Finanzwirt hatte für die Kölner Vereine Königsdorf (Landesliga) und Longerich (Oberliga) höherklassig gespielt – und parallel in Königsdorf seine Trainerlaufbahn im Nachwuchsbereich sowie als Co-Trainer der ersten Mannschaft begonnen. Zudem hatte er sich im Sportstudium, das er wegen eines Kreuzbandrisses beenden musste, viel sportwissenschaftliches Know-How erarbeitet, das er auch bei der HSG eingebracht hat.
Michael Bollig