13. Januar 2025

Wechsel in den Leistungshandball: Tobias Quary verlässt die HSG Wittlich zum Saisonende

Nach fünf äußerst erfolgreichen Jahren im Nachwuchsbereich und mit der ersten Frauenmannschaft verlässt Trainer Tobias Quary die HSG Wittlich zum Saisonende. Der 25-Jährige beendet im kommenden Sommer sein Lehramtsstudium – und wird dann den nächsten Schritt in seiner Trainerkarriere machen – Ziel ist der Profibereich. „Ich möchte mich handballerisch neu orientieren. Mein Traum, als Trainer im Leistungshandball tätig zu sein, hat mich letztendlich zu dem Entschluss geführt, die HSG Wittlich am Ende der Saison zu verlassen und mich auf eine neue Herausforderung einzulassen. Auch wenn noch nicht klar ist, wohin es mich genau verschlägt“, sagt Quary.

Vor fünf Jahren war er zur HSG gekommen, hatte zunächst bei Thomas Feilen in der ersten Frauenmannschaft hospitiert und wurde dann Trainer im Nachwuchsbereich. Sein größter Erfolg war der Einzug ins Viertelfinale der Deutschen B-Jugendmeisterschaft im Jahr 2023 – keine Mannschaft aus dem Handballverband Rheinland war zuvor jemals unter den besten Acht in Deutschland. Zu diesem Zeitpunkt war Quary schon parallel Co-Trainer der ersten Frauenmannschaft an der Seite von Thomas Feilen. Im Sommer 2023 wurden die Rollen getauscht, Feilen wurde Quarys Assistent, seit der Spielzeit 2024/25 steht der gebürtige Schweicher Quary allein in der Verantwortung beim Regionalligateam, das er in der Vorsaison zur Vizemeisterschaft und dem Sieg im Rheinlandpokal geführt hatte.

„Ich blicke auf fünf lehrreiche Jahre zurück, die stets von einem vertrauensvollen Verhältnis sowohl zu den Spielerinnen als auch zum Vorstand geprägt waren. Die Entscheidung, Wittlich zu verlassen, ist mir alles andere als leichtgefallen. Vor allem in den sehr intensiven letzten beiden Jahren habe ich alles dem Handball untergeordnet und sehr viel in die Damenmannschaft, die Jugendmannschaften und meinen Job als Stützpunkttrainer beim HV Rheinland investiert. Mein besonderer Dank gilt dem ganzen Trainerteam sowie Thomas Feilen“, sagt Quary, der die HSG-Verantwortlichen frühzeitig über seinen nächsten Karriereschritt informiert hatte.

„Wir sind Tobi zu wahnsinnigem Dank für fünf äußerst erfolgreiche Jahre verpflichtet. Er hat in seiner Zeit bei der HSG ein riesengroßes Engagement an den Tag gelegt, die Ergebnisse sprechen für sich. Wir wünschen Tobi alles Gute für seinen Weg als Trainer, den wir natürlich sehr genau verfolgen werden“, sagt Axel Weinand, Vorsitzender der HSG Wittlich. „Zeitnah bis Weihnachten“, so Weinand, werde die Nachfolge von Tobias Quary geklärt sein.

Quary zieht eine äußerst positive Zwischenbilanz seiner Tätigkeit in Wittlich: „Neben den vielen positiven Ergebnissen und Erfolgen nehme ich vor allem viele Erinnerungen an Menschen mit, die mir über die Zeit sehr ans Herz gewachsen sind. Dazu gehören vor allem meine Spielerinnen, mit denen ich vier bis fünfmal die Woche zusammenarbeiten durfte und die mir als jungem Trainer ihr Vertrauen geschenkt haben. Aus meiner Sicht hinterlasse ich in Wittlich ausschließlich Freunde.“

Auch was die Zukunft der HSG-Frauen betrifft, ist Quary sehr optimistisch: „Auch wenn wir in den vergangenen Monaten die ein oder andere bittere Niederlage hinnehmen mussten, kann ich voller Überzeugung sagen, dass wir es gemeinsam geschafft haben, die Basis für eine nachhaltig erfolgreiche Damenmannschaft der HSG zu legen. Diese Mannschaft strotzt nur so vor Potenzial, das es weiter auszuschöpfen gilt. Gleiches gilt für die Wittlicher Nachwuchsarbeit: Die war mir immer eine Herzensangelegenheit und so bin ich sehr glücklich, dass wir es geschafft haben und weiterhin ein besonderes Augenmerk darauf legen werden, junge talentierte Spielerinnen zu integrieren, die in den nächsten Jahren das Gesicht der ersten Mannschaft sein werden.“

Noch aber hat Quary einige Aufgaben mit der HSG vor sich: „Jeder der mich kennt, weiß, dass ich in den kommenden Monaten weiterhin alles für den Verein und die Mannschaft geben werde, um die Mädels bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen.“

Björn Pazen, Fotos: Thomas Prenosil