Zehnmal traf Charlotte Listner für die weibl- C-Jugend der HSG Wittlich im Oberliga-Heimspiel am 27.1.2024 gegen die SG Zweibrücken (31:23), Foto: Thomas Prenosil.
Mirko Blahak, Trierischer Volksfreund online vom 25.3.2024: Wie oft die 14-Jährige trainiert und welches Zwischen- sowie Fernziel sie verfolgt.
Es sind Osterferien in Rheinland-Pfalz. Doch für die 14-jährige Charlotte Listner aus Daun muss der (Kurz-)Urlaub mit der Familie noch ein paar Tage warten. Aus erfreulichem Grund. Die Rückraum-Spielerin der HSG Wittlich ist für einen wichtigen Lehrgang des Deutschen Handball-Bunds (DHB) in Warendorf im östlichen Münsterland nominiert worden, der seit Sonntag und bis Mittwoch dieser Woche über die Bühne geht. Listner zählt zu den 36 besten Handballerinnen des Jahrgangs 2009 in Deutschland – das Trainingscamp in der Sportschule der Bundeswehr dient der weiteren Selektion zur Bildung der künftigen U-15-/U-16-Nationalmannschaft.
„Ich kann es noch gar nicht so ganz glauben, dort dabei zu sein. Zur DHB-Sichtung nach Heidelberg im Februar bin ich gefahren, um mein Bestes zu geben. Wenn es nicht zum nächsten Schritt gereicht hätte, wäre das auch okay gewesen. So aber bin ich froh und sehr stolz“, berichtet die Schülerin, die am Dauner Thomas-Morus-Gymnasium die neunte Klasse besucht.
In Heidelberg (für den Süden Deutschlands) und in Kienbaum bei Berlin (für den Norden) waren kürzlich jeweils 228 Mädchen und Jungen für die künftigen Jugend-Nationalmannschaften gesichtet worden, je 36 wurden nun nach Warendorf eingeladen. Listner ist in der Auswahl der Spielerinnen die einzige Akteurin aus Rheinland-Pfalz.
„Was mich erwartet, weiß ich noch nicht genau. Nervosität wird dabei sein, aber ich freue mich auch richtig auf die vier Tage“, hatte Listner vor ihrer Abreise gesagt. Als Zweitklässlerin hatte sie beim TuS Daun mit dem Handball begonnen. Seit Sommer 2022 geht sie für die HSG Wittlich auf Torejagd. Dort läuft die linke Rückraumspielerin meist in der C-Jugend-Oberliga-Mannschaft auf, zur neuen Saison rückt sie in die B-Jugend auf.
Momentan gibt es im Alltag der 14-Jährigen „nur“ Schule und Handball. Für andere Sportarten, die sie schon ausgeübt hat, bleibt keine Zeit. Weder für die Leichtathletik noch für den karnevalistischen Gardetanz. Listner will im Handball noch viel erreichen. Die Jugend-Bundesliga wäre ein Zwischen-Ziel, die Frauen-Bundesliga ist ein Fern-Ziel. „Ich bin sehr ambitioniert. Ich trainiere viermal pro Woche und gehe nebenbei noch ins Fitnessstudio und achte auf meine Ernährung“, berichtet Listner.
Sollte sie sich in Warendorf gut präsentieren, rückt eine Jugend-Nationalmannschafts-Karriere näher. Nimmt sie auch die Hürden danach, könnten im Sommer die ersten Länderspiele anstehen.