Welch‘ ein Einstand im Nationaltrikot: In den ersten Länderspielen seiner noch jungen Karriere kam Linus Borreck mit der deutschen U16-Nationalmannschaft zu drei Siegen in Frankreich.
Der Tradition folgend, wurde den Länderspiel-Debütanten auch diesmal wieder das Deutschland-Buch überreicht (Linus Borreck Fünfter v.r.) – Foto: DHB
Vor allem beim 39:29 zum Auftakt erhielt der Wittlicher B-Jugend Torwart, der aus Schweich kommt und zur nächsten Saison ins Nachwuchsinternat des Zweitligisten Bayer Dormagen wechselt, viel Lob vom DHB-Talentcoach Carsten Klavehn. Im zweiten Spiel folgte ein 34:27 Erfolg, am Samstag gab‘s ein 35:26 gegen den Nachwuchs des Olympiasiegers. Björn Pazen
Klavehn: Wir nehmen ein gutes Gefühl mit – U16-Nationalmannschaft gelingt Hattrick gegen Frankreich – Dritter Vergleich am 25.6.2022 endet mit 35:26 (18:11) Sieg
Drittes Spiel, dritter Sieg: Die Reise nach Frankreich zu den drei Vergleichen mit dem westlichen Nachbarn war für die deutsche U16-Nationalmannschaft eine Erfolgsgeschichte. Die DHB-Auswahl hinterließ wie schon in den beiden vorangegangenen Vergleichen einen starken Eindruck und machte in La-Grand-Croix den verdienten Hattrick perfekt. Zehn Tore Unterschied waren es am Mittwoch, sieben am Freitag, und auch am Samstag gab Deutschland beim 35:26 (18:11)-Sieg den Takt vor. „Wir wollten den nächsten Schritt gehen und dabei auch auf Details achten. Die Mannschaft hat die Aufgaben sehr gut angenommen, ihr Können sowie eigene Ideen eingebracht und lässt uns guten Mutes in die Zukunft schauen, dass wir wieder einen Jahrgang haben, der international eine Rolle spielen kann. Gegen Frankreich dreimal zu gewinnen, gibt uns ein gutes Gefühl“, sagte DHB-Talentcoach Carsten Klavehn.
Was sehen die Trainer gerne in solch einer Länderspielwoche? Zum Beispiel, dass die Mannschaft neue Situationen kennengelernt, weil sie gespannt sind, wie die Spieler darauf reagieren und damit umgehen. Die erste neue Situation führten Carsten Klavehn und Chefbundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler selbst herbei. Sie änderten ihre Anfangsformation gegenüber den Vortagen. Die Einsatzzeiten sollten verteilt werden und alle die Möglichkeit bekommen, sich ausreichend präsentieren zu können. Klavehn: „Alle Jungs haben sich mit den gezeigten Trainingsleistungen ihre Einsatzzeiten verdient.“ Auch mit der diesmal gewählten Aufstellung musste sich die DHB-Auswahl nicht verstecken. Sie hielt die Anfangsphase gegen die hochmotivierten, mit einer offensiveren Deckung verteidigenden Franzosen offen. Zwölf Minuten lang war trotzdem etwas anders als am Mittwoch und Freitag: Frankreich legte vor, Deutschland zog nach. Die Begegnung begann in einer französischen Unterzahlsituation zu kippen. Der erste nennenswerte Unterschied resultierte aus Marc Riffelmachers verwandeltem Siebenmeter zum 12:8 für die Beppler/Klavehn-Sieben in der 21. Minute.
Deutschland erreichte immer mehr Betriebstemperatur und ging nach 30 Minuten mit einem 17:11-Vorteil in die Kabine. Die Gäste fanden besser den Zugriff und nutzte nun konsequenter seine Möglichkeiten. Bis zur 25:17-Führung (41.) hatte man das Geschehen fest im Griff. Neun Minute ohne eigenen Treffer ermöglichten den Gastgebern, noch Ergebniskorrektur zu betreiben. Das galt aber nur vorübergehend bis zum 26:21 aus DHB-Sicht (50.). Klavehns Erklärung: „Frankreich hat sein Abwehrsystem einige Male umgestellt. Wir haben teilweise etwas Zeit gebraucht, uns darauf einzustellen, aber es gelang immer.“ Bennet Strobel beendete die „Dürrephase“ mit dem 27. Treffer und setzte das Startsignal für eine wieder treffsichere Endphase seiner Mannschaft, in der sie das neuerlich deutliche Endergebnis perfekt machte. (RW)
Deutschland: Stieglitz, Borreck – Riffelmacher (3/1), Baumgärtner, Kusche (4), Sprößig (3), Zink (2), Gauer (2/2), Krügele (3), Wanjura (3), Karrenbauer (3), Knaus (1), Mudrow (4), Schröder, Strobel (3), Ciudad Benitez (4). Quelle: DHB
Neuformiertes U16-Nationalteam schlägt Frankreich zum zweiten Mal
Starke Nerven in der Stresssituation: 34:27 (14:8) Sieg im zweiten Spiel am 24.6.2022
Die Stresssituation war da: Mit einem 5:1-Zwischenspurt hatten die Gastgeber den Rückstand reduziert, waren bis auf 21:23 herangekommen, die Halle meldete sich zu Worte, das Momentum befand sich auf der Seite Frankreichs. Wie die deutsche U16-Nationalmannschaft in ihrem zweiten Testspiel im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerks dann jedoch reagierte, war aller Ehren wert. Die DHB-Auswahl behielt kühlen Kopf, bremste Frankreichs Euphoriewelle und verließ am Ende als verdienter 34:27 (14:8)-Sieger die Halle in Caluire-et-Cuire. „Wir hatten ein paar Wellen in unserer Leistung und wackelten in der zweiten Halbzeit auch einmal. Aber es zählt ebenfalls zu einer Entwicklung in solchen Situationen und in einer stimmungsvollen Atmosphären, die den Gegner nach vorne treibt, weiterhin seine Sachen zu machen. Das haben wir als Mannschaft gut gelöst. Heute kamen auch andere Spieler als im ersten Vergleich mehr zum Zuge“, fasste DHB-Talentcoach Carsten Klavehn zusammen.
Das von ihm und Nachwuchs-Chefbundestrainer Jochen Beppler betreute Team machte zunächst nahtlos dort weiter, wo es am Mittwoch aufgehört hatte. Weil die gut abgestimmte Deckung aggressiv das französische Angriffsspiel störte und die eigene Offensive eine für das erst zweite Länderspiel der Jahrgänge 2006 und 2007 schon bemerkenswert eingespielt auftrat, stand es nach acht Minuten schon 6:2 für Deutschland. In der Folgezeit taten sich die Gäste im Angriff jedoch schwerer. In einer bis zur Pause auf beiden Seiten nun fehlerbehafteten Begegnung gaben die Abwehrreihen den Ton an.
Zwischen der 17. und 23. Minute fiel hüben wie drüben überhaupt kein Treffer, und Oskar Stieglitz (Nr. 1), der in der ersten Halbzeit das deutsche Tor hütete ehe Linus Borreck (Nr. 12) seine Einsatzzeit erhielt, musste in der zweiten Viertelstunde des ersten Durchgangs nur ein Feldgegentor schlucken. Die „Equipe tricolore“ egalisierte zwar zum 7:7, aber in den engen Spielsituationen ist das DHB-Team vom Kopf her bereits weit, sodass es sich wieder auf 14:8 absetzte. Klavehn sagte zur Abwehrleistung: „Wir haben heute besser verteidigt als am Mittwoch, indem wir die Aufgaben in Kooperationen gut lösten. Hier hat man gesehen, dass die Jungs versuchen, das in der Spielvorbereitung Besprochene umzusetzen.“
Nach 36 Minuten lautete das Ergebnis sogar 19:11 für die Beppler/Klavehn-Sieben, die danach ins Wanken geriet. Frankreich spielte sich in einen Rausch, das deutsche Trainerteam reagierte mit der Auszeit (46.). Die Mannschaft kehrte mit spürbar geschärften Sinnen und einem treffsicheren Jan Mudrow auf die Platte zurück, der zwei ganz wichtige Treffer zum 24:21 und 25:21 markierte. Marc Riffelmacher legte das 26:21 nach. Nach einem verworfenen Strafwurf, einer Zeitstrafe und einem Stürmerfoul schloss Frankreich noch einmal zum 24:26 auf (53.), aber Deutschland hielt auch der dritten mentalen Belastungsprobe stand und setzte sich in den Schlussminuten wieder deutlich zum 34:27-Endstand ab.
Die Nationalhymnen in Caluire-et-Cuire, nördliche Vorstadt von Lyon.
Das siegreiche deutsche Team in schwarz, Torhüter rot. Quelle: YouTube
Jetzt soll im dritten Vergleich auch der dritte Sieg gelingen. Am Samstag stehen sich beide Teams ab 20 Uhr in La Grand-Croix erneut gegenüber. Die Partie gibt es im Livestream zu sehen. Carsten Klavehn erwartet einen motivierten Gegner: „Frankreich wird nicht alle drei Partien gegen uns verlieren wollen. Wir haben den Jungs nach der Partie natürlich die Freude über den Sieg gegönnt, werden für Samstag aber den Fokus noch einmal nochfahren. Wir wollen den nächsten, den zweiten Schritt auf unserer Reise hinlegen.“ (RW)
Deutschland: Stieglitz, Borreck – Riffelmacher (4/1), Baumgärtner (1/1), Kusche (2), Sprößig (1), Zink (3/1), Gauer (4), Krügele (2), Wanjura, Karrenbauer (1), Knaus (7), Mudrow (5), Schröder, Strobel (1), Ciudad Benitez (3). Quelle: DHB
22.6.2022: Neuformiertes U16-Nationalteam mit Linus Borreck schlägt Frankreich deutlich
39:29-Sieg: Keine Spur von Lampenfieber
Dieses erste Länderspiel wird der deutschen U16-Nationalmannschaft männlich in sehr guter Erinnerung bleiben. Bei seinem ersten Auftritt auf internationalem Parkett zeigte der DHB-Nachwuchs der Jahrgänge 2006 und 2007 gegen Frankreich eine Leistung, die Lust auf mehr macht und mit einem auch in der Höhe verdienten 39:29 (20:16)-Sieg belohnt wurde. „Die Jungs haben vieles von dem umgesetzt, was wir uns im Training gemeinsam erarbeitet haben. Damit sind wir sehr einverstanden. Aber diese Partie war nur der Start einer Reise, die schon am Freitag weitergeht“, fasste DHB-Talentcoach Carsten Klavehn seine Eindrücke zusammen.
Zwölf Minuten lang begegneten sich beide Teams in diesem ersten von drei Vergleichen im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) auf Augenhöhe, dann zeigte das von Carsten Klavehn und DHB-Chefbundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler nominierte Team in einer ersten Phase, was in ihm steckt. Aus einem 6:8-Rückstand (10.) machte Deutschland binnen vier Minuten eine 12:8-Führung. Allerdings schmolz die Führung direkt auch wieder zusammen. In ein paar Passsituationen ging die DHB-Auswahl (zu) hohes Risiko, was Ballverluste und Gegentoren nach sich zog. Die Führung gab sie jedoch auch in den brenzligen Situationen nicht mehr ab. Torwart Linus Borreck verhinderte mit einem entschärften Tempogegenstoß den Ausgleich zum 13:13, und auch eine Unterzahlsituation in den Minuten vor der Pause überstand Deutschland unbeschadet. Bis zur Halbzeitsirene hatte man sich wieder bis auf 20:16 abgesetzt.
Die vom Trainerteam vorgenommenen Wechsel führten zu keinem Zeitpunkt zu einem Bruch im Spiel. Alle eingesetzten Akteure lieferten ab. Kaum zu bremsen waren die Beppler/Klavehn-Schützlinge in den ersten zehn Minuten nach Wiederbeginn. Das waren die besten von 60 insgesamt starken Minuten. Mit großer Spielstärke, viel Übersicht, Entschlossenheit und Torgier setzten sie sich bis auf neun Tore Differenz ab. Als Sahnehäubchen verwandelte Julien Sprößig einen Kempatrick zum 29:20 (39.). Die Partie war somit bereits früh vorentschieden. Nachdem die „Equipe tricolore“ Ergebniskosmetik zum 29:33 aus ihrer Sicht betrieben hatte (52.), zog Deutschland die Zügel wieder an. Der DHB-Nachwuchs, bei dem sich 11 von 14 eingesetzten Feldspielern in der Torschützenliste verewigten, wollte seinen Debütanten-Ball nicht irgendwie, sondern auch mit einem guten letzten Eindruck und deutlich für sich entscheiden. Es gelang.
„Die Mannschaft hat in den Phasen, in denen das Ergebnis knapper wurde, Geduld bewahrt und sich an das Besprochene gehalten. Nach diesem guten Auftakt geht es jetzt darum, die nächsten Schritte zu gehen und uns von Spiel zu Spiel zu verbessern. Frankreich wird sich das Gleiche vornehmen, sodass wir am Freitag wieder eine sehr interessante Partie erwarten“, sagte Klavehn.
Die zweite von drei Partien in dieser Woche gegen Frankreich beginnt am Freitag, 19 Uhr. Spielort ist dann das Espace Sportif Lachaise in Caluire-et-Cuire. Auch diese Begegnung gibt’s im Livestream zu sehen. (RW)
Deutschland: Stieglitz, Borreck – Riffelmacher (3), Baumgärtner (1), Kusche (4), Sprößig (4), Zink (5), Gauer, Krügele (3), Wanjura, Karrenbauer (5/2), Knaus (2), Mudrow (6), Schröder (2), Strobel (4), Ciudad Benitez. Quelle: DHB