2. Wittlicher Handball-Cup: Junge Chefinnen für ein Team von alten Hasen

Seit 1999 veranstaltet die HSG Wittlich ihr bundesweit renommiertes Frauen-Handball-Turnier mit internationaler Beteiligung. Am Wochenende ist es im Eventum wieder soweit – unter neuer Leitung.
Birgit und Peter Stettler gehörten zum Turnier der HSG Wittlich wie „Der 90. Geburtstag“ zum Silvesterabend. Von der Premiere des bundesweit bestbesetzten Frauenhandball-Turniers im Jahr 1999 bis 2014 war das Ehepaar „Chef im Ring“, wenn es um die gesamte Organisation und Koordination der Mammutveranstaltung ging. Nun liegt die Verantwortung in jüngeren Händen: Ramona Lenz (30) und Julia Marx (24) sind die Chefinnen für die zweite Auflage des Wittlicher Handball Cups, nachdem das Turnier bis 2013 als „Stelioplast-Cup“ firmiert hatte.

Axel Weinand, der HSG-Vorsitzende, war an Ramona Lenz herangetreten, ob sie sich diese Aufgabe zutraue. „Nur, wenn jemand mich unterstützt, der genau so lange dabei ist wie ich – und das war eben Julia“, sagt Lenz, die bei jedem der mittlerweile 15 Turniere ehrenamtlich im Einsatz war – in den unterschiedlichsten Funktionen. „Angefangen hatte ich als Ordnerin“, berichtet die Handballerin, die wie Marx in der zweiten Frauen-Mannschaft der HSG Wittlich spielt.


Ramona Lenz (links) und Julia Marx werden im Eventum für die Organisation des Wittlicher Handball-Cups verantwortlich sein (TV-Foto: Björn Pazen).

Im Mai starteten beide ihre Mission. „Wir hatten von den Stettlers alle Unterlagen bekommen, das hat uns die Sache unwahrscheinlich erleichtert. Und zudem weiß sowieso jeder, was zu tun ist. Wir sind eben ein eingespieltes Team“, sagt Marx, die seit über zehn Jahren beim Turnier mithilft. Mehr als 200 HSG-Mitglieder müssen in Schicht- und Dienstpläne eingeteilt, hunderte Kuchenspenden müssen koordiniert, Obst, Getränke und Verpflegung für die sechs teilnehmenden Mannschaften eingekauft werden, die Bus-Shuttles für die Teilnehmer, die in unterschiedlichen Hotels untergebracht sind, müssen koordiniert sein – alles ehrenamtlich, alles für einen perfekten Turnierablauf. „Viele Gruppen, wie die Turnierleitung oder die Zeitnehmer, organisieren sich selber. Das Turnier läuft einfach rund, weil alle so eingespielt sind. Das ist alles auch der Verdienst der Stettlers und von Axel Weinand“, sagt Lenz. Auch die Freiwilligen trotz Ferienzeit zusammenzutrommeln und zu ihren Diensten zu motivieren, sei kein Problem gewesen: „Wir sind ja nahe dran an unseren Jugendmannschaften, da sind wir ins Training gegangen und jeder konnte sich direkt oder später per Mail in die Listen eintragen“, sagt Marx.

Vor allem die Turnierteilnehmer – die Bundesligisten Leipzig, Leverkusen, Dortmund und Buxtehude sowie Metz (Frankreich) und Randers (Dänemark, siehe Extra) – loben, wie sie in Wittlich umsorgt werden. „Diesen Status wollen wir natürlich halten oder noch verbessern“, sagt Lenz, die wie Marx von Mittwoch bis Montag quasi ganztägig im Eventum sein wird, wo die Spiele am Samstag und Sonntag stattfinden. Reinigen, aufräumen, transportieren, aufbauen – und am Montag wieder abbauen, so lautet im Groben der Plan. „Wir sind auf alles vorbereitet, aber irgendetwas, an das wir nicht gedacht haben, kann am Wochenende immer noch passieren“, sagt Marx. „Am Ende sind wir zufrieden, wenn die Fans und die Mannschaften zufrieden sind“, sagt Lenz. Wer in diesem Jahr das Turnier gewinnt, dafür haben die beiden Handballerinnen noch keinen Tipp, sagt Marx: „Ehrlich gesagt, haben wir uns bisher über alles andere außer die teilnehmenden Mannschaften Gedanken gemacht.“

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In Gruppe A spielen Bayer Leverkusen, Buxtehuder SV und Metz Handball, in Gruppe B treffen Randers HK, HC Leipzig und Borussia Dortmund aufeinander. Am Samstag beginnen um 11 Uhr die Vorrundenspiele. Sonntags trifft die erste Mannschaft der HSG um 10 Uhr in einem Freundschaftsspiel auf den 1. FC Köln, ab 11.45 Uhr folgen die Halbfinals und Platzierungsspiele, das Finale wird um 17.45 Uhr im Eventum angepfiffen. Karten sind im Vorverkauf beim Sportladen Schmitz in Wittlich erhältlich. Auch an der Tageskasse können Karten für das gesamte Turnier, einzelne Tage oder sogar einzelne Spiele erworben werden.

Quelle: www.volksfreund.de, Björn Pazen, 29.7.2015

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