Titelverteidiger kommt als Meister, 6.5.2017

Björn Pazen, Artikel im Trierischen Volksfreund vom 6.5.2017


Die SG BBM Bietigheim ist das Zugpferd beim Wittlicher Handball-Cup am 5./6. August. Das Teilnehmerfeld ist schon fast komplett.
Irgendwie ist es wie ein Gesetz: Wer das Frauen-Handball-Turnier der HSG Wittlich Anfang August gewinnt, gewinnt am Ende der Saison auch einen wichtigen Titel. So haben zum Beispiel Larvik HK aus Norwegen und Viborg HK aus Dänemark jeweils rund neun Monate nach ihren Triumphen beim Stelioplast-Cup auch die Champions League 2010 und 2011 gewonnen.

Im Vorjahr war nun erstmals die SG BBM Bietigheim zu Gast beim Wittlicher Handball-Cup, so der Name des Turniers seit vier Jahren. Am Mittwochabend sicherten sich die Schwaben mit dem 24. Sieg im 24. Spiel (dem 28:24 in Leverkusen) vorzeitig und erstmals die deutsche Meisterschaft. Und das Team hat noch lange nicht genug: Am Sonntag steht Bietigheim (wie Trier Spielort bei der Frauen-Handball-WM im Dezember) im Finale des europäischen EHF-Cups gegen Rostov (Russland). Und am letzten Mai-Wochenende ist die SSG Gastgeber des deutschen Pokal-Finalturniers.
Weit vor diesem Triumphzug hatte Bietigheim der HSG Wittlich aber schon die Zusage gegeben, auch in diesem Jahr wieder am Wittlicher Handball-Cup teilzunehmen. Pünktlich zur deutschen Meisterschaft des letztjährigen Turniersiegers hat die HSG nun das (fast komplette) Teilnehmerfeld des insgesamt 18. Frauen-Handball-Turniers in der Säubrennerstadt bekanntgegeben, das am 5./6. August ausgespielt wird.

Neben Meister Bietigheim sind dies Rekordmeister Bayer Leverkusen, Ex-Pokalsieger Buxtehuder SV, der letztjährige EHF-Pokalfinalist und Vizemeister TuS Metzingen (bei seiner Premiere in Wittlich) und als internationaler Farbtupfer der französische Meister und Champions-League-Viertelfinalist Metz Handball. Der sechste Platz ist für den Rekordsieger des Turniers in Wittlich reserviert: „Wir hoffen, dass es mit dem HC Leipzig weitergeht“, betont Axel Weinand, Vorsitzender der HSG Wittlich. Die Leipziger haben das Turnier achtmal gewonnen und standen auch 2016 im Finale gegen Bietigheim. Bis Mitte Mai wird geklärt sein, ob der HCL nach seinen Finanzsorgen eine Bundesliga-Lizenz erhält.

Im Jahr der Frauen-WM in Deutschland (1. bis 17. Dezember) liegt der Fokus beim Wittlicher Handball-Cup auf den deutschen Nationalspielerinnen. Deswegen wird Bundestrainer Michael Biegler – wie schon im Vorjahr – sicherlich das Turnier nutzen, um vor Ort den Stand zum Start der Vorbereitung in die WM-Saison zu sehen. Unter anderem laufen in Wittlich Nationalmannschafts-Kapitänin Anna Loerper (Metzingen), Toptalent Emily Bölk (Buxtehude), Ex-Mieze Shenia Minevskaya (Metzingen) oder Rückraumstar Xenia Smits (Metz) auf.

Am Modus hat sich seit 1999 nichts geändert. Samstags finden ab 11.30 Uhr im Eventum die Vorrundenspiele in zwei Gruppen statt. Diese Gruppen werden ausgelost, wenn das Teilnehmerfeld komplettiert ist. Nach einem Einlagespiel des RPS-Oberligisten und Turniergastgebers HSG Wittlich folgen am Sonntagmorgen die Halbfinals, Platzierungsspiele und um 17.30 Uhr das Finale.

„Mittlerweile fragen die Topmannschaften bei uns an, ob sie bei uns antreten dürfen, das zeigt den Stellenwert – gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass vergleichbare Turniere in den vergangenen Jahren aus finanziellen Gründen eingestellt werden mussten“, sagt Weinand. Einer der wichtigsten Partner des Turniers ist seit 1999 Lotto Rheinland-Pfalz. Rund 200 Freiwillige werden im August wieder für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

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