Der 20-jährige Max Steichen kommt zur neuen Saison vom Vizemeister Düdelingen nach Wittlich – Vier Jahre Ausbildung beim VfL Gummersbach
Ein Linkshänder, 1,98 Meter groß und im Internat des VfL Gummersbach ausgebildet, ist der erste Neuzugang der HSG Wittlich. Der ambitionierte Oberligist hat sich die Dienste des Luxemburgers Max Steichen gesichert, der mit seinem Verein HC Düdelingen in der Vorsaison Vizemeister wurde, aktuell sogar im Europapokal spielt und zur Saison 2026/27 nach Wittlich wechseln wird.
Der Weg des 20-jährigen Rückraumspielers ist ein besonderer: Schon im Alter von 14 Jahren wechselte Steichen 2019 mit anderen talentierten Luxemburger Nachwuchshandballern in das Nachwuchs-Leistungszentrum des deutsche Traditionsvereins VfL Gummersbach. Der aktuelle Männer-Nationaltrainer Maik Handschke, ehemaliger deutscher Nationalspieler, damals noch Sportdirektor des Verbands und vor allem für die Nachwuchsförderung zuständig, hatte den Wechsel organisiert. Mit den Brüdern Luke und Loïc Kaysen, heute Männer-Nationalspieler im Ländchen, war Steichen in Gummersbach. „Das Training war viel härter und intensiver als in Luxemburg. In Düdelingen hattest du einen Stammplatz, egal, wie gut du im Training warst, in Gummersbach warst du in jeder Einheit absolut gefordert, wenn du am Wochenende auflaufen wolltest. Da warst du ein Niemand und musstest dich voll reinknien“, sagt Steichen.
Nach vier Jahren zog der groß gewachsene Linkshänder wieder zurück nach Düdelingen – 18 Jahre alt und gerade das Abitur gemacht. 2023 begann er sein BWL-Studium in Trier und merkte schnell, dass die Entfernung nach Düdelingen (an der französischen Grenze) zu groß war, um drei- oder viermal pro Woche zum Training zu pendeln. Also begann er, Vereine in der Region unter die Lupe zu nehmen – und blieb bei den Oberligisten TV Bitburg, HSG Hunsrück und HSG Wittlich hängen. Er besuchte Spiele der drei Klubs – und hatte sich schnell festgelegt: „Das Konzept der HSG Wittlich mit den vielen jungen Spielern hat mich überzeugt. Zudem ist der Verein sehr ambitioniert, der Trainingsumfang ist hoch, ich kann mich dort entwickeln.“
Beim HSG-Auswärtsspiel in Bad Ems in der vergangenen Spielzeit nahm Steichen Kontakt zum HSG-Vorsitzenden Axel Weinand sowie Michael Bollig auf, der im HSG-Vorstand für die Männermannschaften zuständig ist. Kurze Zeit später war Steichen erstmals Trainingsgast in Wittlich. Weitere Einheiten beim aktuellen Tabellenführer der Oberliga folgten.
Für Michael Bollig (Foto) ist der langfristig vorbereitete Wechsel von Steichen ein wichtiges Puzzlestück für die Zukunft: „Max wird unseren Kader auf jeden Fall verbessern. Sein Wechsel zeigt, wie attraktiv wir mittlerweile für ambitionierte junge Spieler aus anderen Klubs sind. Wir wollen dieses Signal nutzen, um unseren Kader punktuell weiter zu verstärken.“
Michael Bollig


