8. Stelioplast-Cup 2006

1. Viborg HK
2. DJK/MJC Trier
3. HC Leipzig
4. Bayer Leverkusen
5. 1.FC Nürnberg
6. Hypo Niederösterreich
Vorrunde
1 Hypo Niederösterreich – HC Leipzig 28:29 (11:19)
2 Viborg HK – 1.FC Nürnberg 21:24 (9:11)
3 Bayer Leverkusen – Hypo Niederös. 25:19 (15:9)
4 1.FC Nürnberg – DJK/MJC Trier 19:28 (5:17)
5 Bayer Leverkusen – HC Leipzig 22:22 (14:10)
6 DJK/MJC Trier – Viborg HK 28:35 (12:19)
Freundschaftsspiel
7 HSG Wittlich – HB Dudelange 40:19 (20:9)
Endrunde
8 Bayer Leverkusen – DJK/MJC Trier 21:24 (9:15)
9 Viborg HK – HC Leipzig 27:24 (14:16)
10 Spiel um Platz 5
Hypo Niederös. – 1.FC Nürnberg 25:30 (12:15)
11 Spiel um Platz 3
Bayer Leverkusen – HC Leipzig 20:18 (10:10)
12 Finale
DJK/MJC Trier – Viborg HK 21:25 (12:11)

Die DJK/MJC Trier hat im achten Anlauf den ersten Sieg beim „Stelioplast“-Cup so knapp wie noch nie verpasst. Im Finale des bestbesetzten Frauen-Handball-Turniers in Deutschland unterlag das Team Champions-League-Sieger Viborg HK knapp mit 21:25 (12:11).
Von MIRKO BLAHAK

Die Trauer war nur von kurzer Dauer. Das Team von Frauen-Handball-Erstligist DJK/MJC Trier freute sich in der voll besetzten Halle der Berufsbildenden Schulen in Wittlich über sein bislang bestes Abschneiden beim „Stelioplast“-Cup. Am Sonntagabend verloren die „Miezen“ in ihrem ersten Finale bei der achten Teilnahme nach engagierter Leistung gegen Vorjahressieger Viborg HK mit 21:25 (12:11). In der packenden und stimmungsvollen Partie wechselte die Führung mehrfach. Erst Mitte der zweiten Halbzeit zogen die Däninnen dank der Treffsicherheit von Heidi Astrup entscheidend davon.

Miezen bieten überzeugende Vorstellung

Schon zuvor im Turnier bot Trier zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung überzeugende Vorstellungen. „Ich bin sehr zufrieden, wie sich die Mannschaft präsentiert hat. Ich bin stolz, dass mein Mini-Kader konditionell und spielerisch schon so weit ist“, lobte „Miezen“-Trainer „Mane“ Skercevic. Maren Baumbach, die im Finale mit sechs Treffern erfolgreichste „Mieze“ war, hat die gezeigten Leistungen ebenfalls überrascht. „Es zahlt sich aus, dass wir mit der Vorbereitung früher als sonst begonnen haben. Wir sind körperlich weiter, als Team sind wir ja schon gut eingespielt.“

Trier misslang mit der Finalniederlage unter den Augen von Bundestrainer Armin Emrich die Revanche für die 28:35-Niederlage gegen die Däninnen tags zuvor in ihrer Vorrundengruppe B.

Nach dem deutlichen 29:18-Auftaktsieg gegen Nürnberg (Skercevic: „Das war sensationell.“) mussten die „Miezen“ noch nicht mal zwei Stunden später in dieser Partie ihrem kleinen Kader Tribut zollen. Trier agierte weitgehend mit acht Feldspielerinnen, was viel Kraft kostete – und das zu einem Zeitpunkt, in dem die Saison-Vorbereitung gleichfalls sehr hart ist. Wieder ausgeruhter am gestrigen Sonntagmittag gelang dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit 24:21 gegen Bayer Leverkusen im Halbfinale der Einzug ins Endspiel.

Ihr Debüt im Trikot der „Miezen“ gab Neuzugang Simona Roubinkova. Die Spielberechtigung für die 64-fache tschechische Nationalspielerin trudelte am Freitagnachmittag bei der MJC ein – zur Freude von Geschäftsführer Jürgen Brech. Die 30-Jährige kam vorwiegend auf der linken und rechten Seite zum Einsatz und erzielte insgesamt vier Tore. „Das Spiel in Deutschland ist kräftezehrender und offensiver ausgerichtet als in Tschechien. Ich bin im Team gut aufgenommen worden, die Mädels sind super“, sagte sie.

Die MJC ist ohne große Blessuren aus dem Turnier gekommen. Skercevic baut angesichts der dünnen Personaldecke darauf, dass das so bleibt. „Ich hoffe, dass wir von Verletzungspech verschont bleiben.“ Bis Oktober soll abgewartet werden, um dann vielleicht doch noch eine neue Spielerin an die Mosel zu holen. „Aber nicht um jeden Preis, sie müsste uns schon direkt helfen können“, betont Skercevic.

Am abschlussstärksten in Reihen der Trierer präsentierte sich während des Turniers Kreisläuferin Anja Althaus (21 Treffer). Erneut ohne Erfolg blieb hingegen der achtmalige Champions-League-Sieger Hypo Niederösterreich, obwohl er nach dem letzten Platz beim „Stelioplast“-Cup im Jahr 2005 Besserung gelobt hatte.

„Wir müssen unser Spiel noch entwickeln, wir haben durch die Neuzugänge unter anderem aus Korea noch viele Kommunikations-Probleme. Ich hatte aber schon gedacht, dass wir hier weiter kommen“, ärgerte sich Trainer Ryan Zinglersen.

Vielleicht versuchen die Österreicher im nächsten Jahr erneut ihr Glück in Wittlich. Trier will es auf jeden Fall tun.