10. Stelioplast-Cup 2009

1. HC Leipzig
2. Larvik HK
3. Metz Handball
4. DJK/MJC Trier
5. Bayer Leverkusen
6. ProVital Blomberg-Lippe

Fotos von der Gruppenauslosung (Thomas Prenosil)

Leipzig mit toller Frühform

Vier Spiele, vier teilweise deutliche Siege bescherten dem HCL bei der zehnten Teilnahme in Wittlich den fünften Turniersieg. Im Finale musste der HCL aber lange zittern, bis der 23:22(12:14)-Erfolg gegen den norwegischen Meister und Europapokalfinalisten Larvik HK (immerhin mit vier Olympiasiegerinnen) feststand. Larvik hatte lange geführt, Leipzig kippte das Spiel erst kurz vor Schluss. „Wir hatten noch kaum mit dem Ball trainiert, deswegen hat mich unsere Spielweise selbst überrascht“, meinte HCL-Trainer Heine Jensen: „Ich hoffe, dass wir diese Frühform auch in der Saison zeigen können. Aber wir haben noch einiges zu tun.“

Dies konnten alle sechs Teilnehmer guten Gewissens von sich sagen. „Wir haben gerade erst mit der Vorbereitung begonnen, deswegen hat mich unsere Platzierung nicht überrascht“, sagte Renate Wolf, Trainerin des deutschen Vizemeisters Bayer Leverkusen, der am Ende Fünfter wurde. Bei Bayer fehlten Glankovicova und Ahlgrimm, Wolf gab der Jugend eine Chance – aber auch den starken Neuzugängen Sara Walzik und Kathrin Engel.

Leipzig dominierte das gesamte Turnier mit seinem hohen Tempo und den eingespielten Kombinationen. „Für mich ist der HCL wieder der Topfavorit auf den Titel“, meinte Rommel. Aber auch international will Leipzig ein Zeichen setzen: „Der HCL kann in die zweite Gruppenphase der Champions League einziehen“, sagte Karl Böhn, Trainer des Finalverlierers aus Larvik (Norwegen). „Wir sind eingespielt, das ist ein großer Vorteil“, sagte HCL-Manager Kay-Sven Hähner, „wir müssen nur noch unsere neue Spielmacherin Ania Rösler in unseren schnellen Spielzüge integrieren. Alle Spielerinnen haben ihre Hausaufgaben gemacht, die Fitness stimmt.“ Vorschusslorbeeren wollte Hähner aber nicht entgegennehmen: „Wir sind noch früh in der Vorbereitung, wir müssen uns noch stabilisieren und auf uns wartet noch viel Arbeit.“

Mit dem HCL und Larvik hatten die beiden besten Mannschaft verdient das Finale erreicht. Die Trierer „Miezen“, die am Ende durch eine Niederlage nach Siebenmeterwerfen den dritten Platz gegen den französischen Meister Metz verpassten, hatten in der Vorrunde gegen Larvik ihre beste Turnierleistung gezeigt, waren dann von Leipzig im Halbfinale überrannt worden und zeigten gegen Metz eine tolle Aufholjagd, die allerdings nicht mit einem Sieg belohnt wurde. Beim Abpfiff hatte es 25:25 gestanden, dann siegte Metz im Siebenmeterwerfen mit 4:1. Bei Trier glänzten vor allem die Neuzugänge Anne Jochin und Lydia Jakubisova, die vergangene Woche von den Rhein Main Bienen verpflichtet wurde. Blomberg-Lippe verspielte den durchaus möglichen Halbfinal-Einzug, als man einen Sechs-Tore-Vorsprung gegen Trier nicht über die Zeit brachte – und am Ende aufgrund der schlechteren Tordifferenz nur um Platz fünf spielte – und gegen Bayer verlor. Viel Spaß wird die HSG allerdings an Neuzugang Kerstin Wohlbold haben, die viele Akzente setzte. Björn Pazen

Turnier in Zahlen:
Vorrunde, Gruppe A: Metz – Leipzig 22:27 (12:13), Leverkusen – Metz 23:25 (12:12), Leipzig – Leverkusen 30:25 (13:13), Gruppe B:Trier – Blomberg 24:25 (12:12), Larvik – Blomberg 25:21 (12:9), Trier –Larvik 24:23 (13:10)

Halbfinals:
Leipzig –Trier 34:20 (18:11), Larvik – Metz 23:18 (12:11), Spiel um Platz 5: Leverkusen – Blomberg, 30:28 (15:18) Spiel um Platz 3: Trier – Metz 25:25 (10:14), 1:4 nach Siebenmeterwerfen, Finale: Leipzig –Larvik 23:22 (14:12) – Beste Turnierspielerin: Heidi Löke (Larvik), Beste Torfrau: Katja Schülke (Leipzig)