Frauen der HSG Wittlich spielen auch nächste Saison in der 3. Bundesliga

Entscheidungen von DHB und Drittligisten: Spielbetrieb erst einmal bis 28. Februar ausgesetzt – Keine Absteiger in die Oberliga – Möglicherweise kommt ein freiwilliger Ligapokal ab April/Mai – HSG-Führung zufrieden: „Jetzt haben wir Planungssicherheit“. HSG-Pressemitteilung, Björn Pazen


Die HSG Wittlich hat für ihre Frauenmannschaft – wenn der DHB-Bundesrat wie erwartet zustimmt – Planungssicherheit für die kommende Saison, man geht aber davon aus, dass es in der laufenden Spielzeit keinen normalen Spielbetrieb in der 3. Frauen-Bundesliga mehr geben wird: das sind die Ergebnisse einer Videokonferenz mit allen 59 Vereinen der fünf Drittligastaffeln am Mittwochabend. Zunächst hatten Vorstand und Präsidium des Deutschen Handballbunds beschlossen, dass der Spielbetrieb der 3. Ligen und der Jugend-Bundesligen bis 28. Februar ausgesetzt bleibt. Zunächst war die Saison im Oktober zunächst bis Jahresende unterbrochen worden, dann wurde die Unterbrechung bis 31. Januar verlängert, nun bis Ende Februar. Und: als Mindestvorlaufzeit vor einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs gilt eine Trainingsphase von drei bis vier Wochen.

Bei der Videokonferenz, in der der Vorsitzende Axel Weinand die HSG Wittlich vertrat, wurde beschlossen, dass die laufende Saison 2020/21 nicht offiziell abgebrochen wird, aber der normale Spielbetrieb wird – wenn der DHB-Bundesrat zustimmt – nicht fortgesetzt. Statt einer normalen Saison soll es einen Ligapokal geben. Mannschaften, die daran nicht teilnehmen möchten, erwarten keine Konsequenzen.

Denn einer der Beschlüsse lautet, dass es keine Absteiger aus der 3. Liga in die Oberliga gibt. Für die drei Aufstiegsplätze in die 2. Liga wird es eine Aufstiegsrunde geben. Aus den Oberligen können Mannschaften aufsteigen, wenn die jeweiligen Regionalverbände diese Klubs melden. Heißt: Es kann sein, dass die ohnehin schon größere Zahl von Frauen-Drittligisten in der nächsten Spielzeit nochmals erhöht wird. Ab der Saison 2021/22 soll dann sukzessive wieder eine normale Anzahl von Mannschaften durch mehr Absteiger erreicht werden.

Bei der HSG Wittlich, die als Aufsteiger ihre erste Drittliga-Saison der Vereinsgeschichte spielt, zeigt man sich mit diesen Entscheidungen sehr zufrieden: „Wir haben frühzeitig Planungssicherheit, dass wir weiter drittklassig sind. Das ist alles sehr vernünftig, der Druck ist raus“, sagt Axel Weinand. Sollte es den Ligapokal geben, würde die HSG dort gerne mitspielen: „Vielleicht dürfen wir bei einem Start im Mai und Spielen im Juni sogar schon wieder ein paar Zuschauer in die Halle lassen, dann könnten wir unseren Dauerkarteninhabern zumindest etwas bieten. Und generell wäre es schön für unsere Spielerinnen, wieder auf dem Feld zu stehen“, sagt der HSG-Vorsitzende.

Dieser Ligapokal würde mit bis zu fünf Mannschaften ausgetragen, die Gruppen würden nach regionalen Gesichtspunkten zusammengestellt. Verpflichtend sind dann zwei Corona-Schnelltest vor jedem Spiel – beim Abschlusstraining und am Tag der Partie. Die Kosten müssten die Vereine tragen. Bis Ende Februar/Anfang März müssen sich die Vereine entscheiden, ob sie an diesem Ligapokal teilnehmen wollen. Bis 15. Mai müssen sich alle interessierten Vereine für die 3. Liga anmelden.

Das wird die HSG auf jeden Fall machen, die nach zwei absolvierten Drittligaspielen gegen Leverkusen II und Köln mit 3:1 Punkten noch ungeschlagen ist: „Mit der Planungssicherheit, dass wir 3. Liga spielen, können wir unsere finalen Gespräche mit den Spielerinnen führen – und müssen nicht mehr zweigleisig fahren“, sagt Trainer Thomas Feilen: „Der Großteil der Mannschaft wird auf jeden Fall bleiben. Zudem wollen wir unserer Devise treu bleiben, junge Spielerinnen aus dem eigenen Verein aufzubauen. Sollten wir auf potenzielle Neuverpflichtungen zugehen, wird es sich nur um Spielerinnen aus der Großregion handeln.“

Die Frauen der HSG sind die höchstspielende Mannschaft aus dem Handballverband Rheinland. Auch daher sieht Feilen die nächste Drittligasaison sehr positiv: „Das ist nicht nur eine tolle Chance für die HSG, sondern für den Frauenhandball in der Region, wir wollen die Ausbildung der Talente fortsetzen.“

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