Metz-Trainer Emmanuel Mayonnade vor Turnier in Wittlich: „Wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue“

Emmanuel Mayonnade im Gespräch mit Björn Pazen (Pressemitteilung der HSG Wittlich vom 1.8.2019).


Emmanuel Mayonnade war ein echter Frühstarter als Handballtrainer. Im Alter von nur 23 Jahren übernahm er den französischen Erstligisten Mios Biganos, mit dem er französischer Pokalsieger und zweimal Challenge-Cup-Sieger wurde. Nach der Insolvenz des Klubs im Jahr 2015 folgten mit Metz vier Meisterschaften und der Einzug ins Finale der Champions League. Mayonnade verlängerte im Frühjahr bis 2020 und übernahm parallel auch die niederländischen Frauen. Am Wochenende gastieren Metz und Mayonnade in Deutschland und treten beim Wittlicher Handball-Cup als Titelverteidiger an. Im Interview spricht der Trainer über seine Doppelfunktion und das Metzer Erfolgsgeheimnis.

6O3A3245whc5kl

Emmanuel Mayonnade beim 5. Wittlicher Handball-Cup 2018 (Foto: Thomas Prenosil).


Sie sind zum dritten Mal mit Metz in Wittlich am Start. Was mögen Sie am meisten am Wittlicher Handball Cup?

Emmanuel Mayonnade: „Wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue, nach Wittlich eingeladen zu werden. Die Organisation ist perfekt, die Leute sind sehr nett, es ist einfach eine tolle Sache. Die Nähe zu Metz ist natürlich auch wichtig, und wir treffen hier immer nur auf hochkarätige Gegner.“


Vor zwei Jahren belegte Metz in Wittlich den dritten Platz, letztes Jahr gewann Metz das Turnier – was ist 2019 das Ziel in Wittlich?

Emmanuel Mayonnade: „Vorrangig sind wir hier, um zu arbeiten, uns vorzubereiten und einzuspielen. Das Endergebnis ist für uns nicht sehr wichtig. Jede Spielerin bekommt ihre Spielzeiten, der Turniersieg steht für uns nicht im Vordergrund.“


Wenn Sie auf die letzte Saison zurückblicken, was war der Höhepunkt: das Champions-League-Finalturnier in Budapest oder das Double in Frankreich?

Emmanuel Mayonnade: „Wir hatten die beste Saison der Vereinsgeschichte, mit FINAL4 sowie Meisterschaft und Pokalsieg. Wir haben hart gearbeitet, um diese Emotionen zu genießen. Aber der schwierige Teil kommt jetzt, mit der neuen Saison.“


Was war der Schlüssel, der Metz letztes Jahr so stark gemacht hat?

Emmanuel Mayonnade: „Definitiv war die Defensive ein wichtiger Schlüssel zu unserem Erfolg. Damit kamen wir zu einfachen Toren und konnten uns auf große Ziele einstellen.“


Was kann man nach dem Abschied von Abwehrchefin Beatrice Edwige von Metz in der nächsten Saison erwarten?

Emmanuel Mayonnade: „Dasselbe wie letztes Jahr. Wir werden weiterhin versuchen, unser Spiel entsprechend unseres Kaders und speziell der Qualitäten der Neuzugänge anzupassen. Vor zwei Jahren hat Ana Gros das Team verlassen, und jeder glaubte, dass es für uns sehr kompliziert werden würde, diesen Abgang zu kompensieren. In dieser Saison haben wir das gleiche Problem.“


Aber Sie wollen wieder nach Budapest zum Champions-League-Finalturnier?

Emmanuel Mayonnade: „Ich hoffe natürlich, dass es wieder klappt. Aber der Weg nach Budapest ist sehr, sehr lang!“


Eine Ihrer Spielerinnen ist die deutsche Nationalspielerin Xenia Smits. Wie bewerten Sie ihre Entwicklung?

Emmanuel Mayonnade: „Sie ist ein fantastischer Mensch, sie hat sich mit ihrem Ehrgeiz und Willen sehr viel erarbeitet. Zudem ist Xenia ein gut erzogenes Mädchen, die sehr respektvoll mit allen Menschen umgeht.“


Neben Metz trainieren Sie mittlerweile auch die niederländische Frauen-Nationalmannschaft. Was ist der Unterschied zu einer Vereinsmannschaft?

Emmanuel Mayonnade: „Ich bin der Meinung, dass der Einfluss eines Nationaltrainers weniger wichtig ist als in einem Verein. Wir sehen die Spielerinnen nicht jeden Tag. Es ist daher nötig, sich sehr schnell auf konkrete Dinge zu verlassen, um effektiv zu spielen. Daher musst du als Nationaltrainer schnell ein Vertrauensverhältnis zu den Spielerinnen aufzubauen, um sicherzustellen, dass sie alle Anstrengungen für die Mannschaft auch angehen.“


Die niederländischen Frauen gehören zur Weltspitze – was können sie von Ihnen lernen?

Emmanuel Mayonnade: „Ich weiß es noch nicht, wir werden sehen!“


Werden die Niederlande nach zweimal Silber und zuletzt Bronze in diesem Jahr in Japan ihre erste Goldmedaille gewinnen?

Emmanuel Mayonnade: „Auch das weiß ich nicht! Wir werden hart dafür arbeiten. Es gibt sehr starke Teams, die alle den gleichen Ehrgeiz haben werden, aber nicht jeder kann es ganz nach oben schaffen. Es liegt alles an uns selbst.“


Sie sind ein sehr junger Trainer. Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil, wenn Sie mit Teams arbeiten?

Emmanuel Mayonnade: „Ich hoffe, ein Vorteil.“


Quelle: www.handball-world.news

Kommentare sind deaktiviert.