Im Zeichen der Handball-Weltmeisterschaft – Hochklassige Gegner in Wittlich

Björn Pazen, Trierischer Volksfreund vom 2.8.2017


Zum 18. Mal veranstalten die Handballer der HSG Wittlich am Wochenende ihr Turnier, das bundesweit seinesgleichen sucht. Neben sechs Topmannschaften des Frauenhandballs gibt es sogar eine Weltpremiere im Eventum.


Eigentlich ist alles Routine, aber jedes Jahr seit 1999 steht die HSG Wittlich Anfang August wieder vor einer neuen Herausforderung. Der Saison-Höhepunkt steht an, der Wittlicher Handball-Cup (WHC), der von 1999 bis 2013 als „Stelioplast-Cup“ bekannt wurde. Über 200 ehrenamtliche Helfer werden unter der Leitung von Ramona Lentz und Julia Marx ab Donnerstag wieder im Einsatz sein. Bis Freitag wird das Eventum hergerichtet, ab Samstag geht es dann um Turnierleitung, Mannschaftsbetreuung, Kuchenverkauf, Kartenverkauf und vieles mehr – und Montag wird wieder abgebaut.


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Auch an Kuchen mangelt es beim Wittlicher Handball-Cup nicht – weder für Mannschaften noch für Besucher, wie dieses Bild mit fünf Helferinnen von 2016 zeigt. Foto: Dieter Rau


30 ganz junge HSG-Mitglieder werden am Sonntagabend gegen 17.45 Uhr mit den beiden Finalisten aufs Feld laufen, viele andere werden die unterschiedlichsten Aufgaben übernehmen – vor allem, um den Mannschaften alle Wünsche zu erfüllen. „Bei keinem Testturnier sind die Organisation, das Catering und die Rundum-Sorglos-Betreuung so perfekt wie in Wittlich“, lobte im Vorjahr Michael Jungbluth, Betreuer des Buxtehuder SV, dem aktuellen deutschen Frauen-Handball-Pokalsieger. „Die Mannschaften fragen schon gleich nach dem Finale nach, ob sie im nächsten Jahr wieder dabei sein dürfen. Sie schätzen nicht nur die Betreuung, sondern auch die hochklassigen Gegner, auf die sie bei uns treffen“, sagt Axel Weinand, der HSG-Vorsitzende. Über die Jahre hat sich das Wittlicher Turnier zum bestbesetzten in ganz Deutschland entwickelt. Zu Gast waren schon Champions-League-Sieger, Olympiasieger, Weltmeisterinnen und viele Nationalspielerinnen.
Aus 13 verschiedenen Nationen sind die Spielerinnen der sechs Vereine, die am Samstag und Sonntag beim Wittlicher Handball Cup antreten. Aus Deutschland ist neben Pokalsieger Buxtehude auch der deutsche Meister (und Titelverteidiger in Wittlich) SG BBM Bietigheim am Start, dazu kommen Rekordmeister Bayer Leverkusen (dann bei allen 18 bisherigen Turnieren dabei) sowie der TuS Metzingen (Vizemeister 2016, Pokalfinalist 2017). Daneben spielen der französische Meister Handball Metz (Turniersieger in Wittlich 2015) und in Pogon Stettin erstmals eine polnische Mannschaft mit. „Wir hatten wie immer viele Anfragen von Spitzenvereinen, die bei uns spielen wollten“, sagt Weinand.


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Der HCL mit seinen treuen Fans: Stammgast in Wittlich bis 2016, Foto: Thomas Prenosil


Der Rekordsieger, der zuvor ebenfalls bei allen 17 HSG-Turnieren dabei war, fehlt allerdings dieses Mal: Der HC Leipzig musste Insolvenz anmelden. „Wir hatten jedes Jahr immer rund 30 Fans aus Leipzig hier, für die tut es mir natürlich sehr leid“, sagt Weinand, der aber nun andere stimmungsvolle Zuschauer begrüßen wird: „Aus Metzingen kommt sogar ein Fanbus, auch aus Bietigheim gab es viele Kartenreservierungen.“ Aber nicht nur die Fans, auch die in Wittlich, Hupperath und Bernkastel-Kues einquartierten Mannschaften sorgen für eine hohe Hotelauslastung in der Region.


6O3A5857-klBietigheimer Fanclub beim 3. WHC 2016, Foto: Thomas Prenosil


Der Wittlicher Handball-Cup steht indes schon ganz im Zeichen der Frauen-Handball-Weltmeisterschaft, die im Dezember in Deutschland stattfindet, unter anderem mit einer Vorrundengruppe in Trier. Weil über 15 Nationalspielerinnen aus dem erweiterten WM-Kader im Eventum auflaufen, wird – wie im Vorjahr – auch Bundestrainer Michael Biegler das Turnier besuchen. Zudem ist der Wittlicher Handball Cup das weltweit erste Turnier überhaupt, bei dem mit den offiziellen WM-Bällen gespielt werden wird. Und mit einem Stand und einer Kartenverlosung wird sich der WM-Spielort Trier im Eventum präsentieren.


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Wenn Frankreich in der Arena Trier seine WM-Gruppenspiele gegen Rumänien, Spanien, Slowenien, Angola und Paraguay austrägt, werden sicher viele französische Fans für Stimmung sorgen. Beim Turniergewinn von Metz im 2. WHC 2015 waren es gerade mal Drei, die aber nicht zu überhören waren! Im Vorfeld der WM werden es sicher in diesem Jahr mehr sein. Foto: Thomas Prenosil

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