Rheinlandliga Frauen: HSC Schweich – HSG II 23:29 (11:12)

Letztlich trat das Spielgeschehen in den Hintergrund: Kurz vor der Halbzeitpause musste eine Schweicher Spielerin gesundheitsbedingt ins Krankenhaus eingeliefert werden und eine auch nach Ansicht von Gästetrainerin Jenny Scheibe umstrittene rote Karte gegen Schweichs Torfrau Mel Waters trug nicht dazu bei, dass sich eine gute Rheinlandligapartie entwickeln konnte.
Entgegen der Ankündigung konnte beim HSC die gefährlichste Angreiferin Angie Karrenbauer auflaufen. „Kurzfristig hatte sie ihren Urlaub abgesagt“, erklärte HSC-Coach Christian Leyh. Die Anfangsphase verlief ausgeglichen. Wittlich führte zunächst 0:2, ehe Schweich ins Spiel fand, vier Treffer in Folge erzielte und überraschend 4:2 in der 11. Minute vorne lag. Die HSG hielt dagegen und übernahm beim 5:7 in der 16. Minute wieder die Führung. Dann folgte eine hektische Viertelstunde, in der es für die Gastgeberinnen gleich zwei Zeitstrafen und eine rote Karte für Torhüterin Mel Waters in der 30. Minute setzte. Eine Zeitstrafe hatte Wittlich zu verdauen.
„Die rote Karte war aus meiner Sicht eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter. Das habe ich mit dem Gespann diskutiert und mir dafür die gelbe Karte und die Zeitstrafe eingehandelt. Dies war der Bruch in unserem Spiel“, klagte Leyh.
Wie in der Vorwoche gegen die HSG Obere Nahe tat sich das Team von Spielertrainerin Jenny Scheibe über weite Strecken des Spiels auch gegen den vermeintlichen „Underdog“ aus Schweich schwer, konnte sich aber im ersten Spielabschnitt auf Hannah Esch verlassen, die mit ihren 6 Treffern die Hälfte der Gästetore erzielte.
Nach dem Wiederanpfiff legte das Scheibe-Team mit zwei Toren von Merle Kloep zum 11:14 in der 32. Minute vor. Die Gastgeberinnen ließen sich nicht abschütteln und blieben über 16:17 in der 43. Minute dran, ehe Wittlich vier Treffern in Folge zum 16:21 in der 47. Minute erzielte. Auch das war noch nicht die Entscheidung, denn Schweich verkürzte nach einer Auszeit wieder auf zwei Tore zum 19:21 in der 53. Minute. Jetzt hatte Wittlich mehr zuzusetzen und zog über 20:25 in der 56. Minute dem letztlich ungefährdeten Sieg entgegen. Im zweiten Spielabschnitt war es auf Wittlicher Seite Merle Kloep, die mit ihren acht Treffern wesentlichen Anteil am Gästesieg hatte.
„Die Einlieferung unserer Spielerin ins Krankenhaus und die rote Karte gegen unsere Torfrau haben uns verunsichert. Am Ende entschied Wittlich die Begegnung dank der starken Perspektivspielerinnen für sich. Wir haben etliche klare Chancen nicht genutzt, darunter auch zwei Siebenmeter. Dennoch können wir mit der Niederlage leben. Wittlich gehört sicher nicht zu den Mannschaften, gegen die wir unsere Punkte holen müssen. Unserer Spielerin wünschen wir schnelle Besserung“, sagte HSC-Coach Christian Leyh.
„Auch von unserer Seite wünschen wir gute Besserung! Der Spielverlauf war eigentlich nach dem Vorfall Nebensache. Wir haben erneut schwer ins Spiel reingefunden, waren in Abwehr und Angriff zu unkonzentriert, haben uns aber im Spielverlauf im Deckungsverband gesteigert. Es war ein körperbetontes Spiel, bei dem wir in der Schlussphase über das Tempo gekommen sind. Spielerisch waren wir sicher die bessere Mannschaft, hatten im ersten Spielabschnitt eine treffsichere Hannah Esch und im zweiten Spielabschnitt eine Merle Kloep, die über Linksaußen zum Erfolg kam. Dazu gab Sarah Rogowski ein gutes Debut im Seniorenteam, erzielte gleich drei Treffer und spielte gemeinsam mit Fredi Engel einen starken Abwehrpart“, resümierte Gästetrainerin Jenny Scheibe.
HSC: Waters und Quary im Tor, Weiss, Weich (1), Tönnissen, Gores (1), E. Longen (4/1), Keppler (3), Lehmann, V. Longen, Weiz, Schwarz (4/1), Karrenbauer (6), Beck (4/1).
HSG: Marx und Kehl im Tor, Rogowski (3), Engel (1), Teusch (4), Esch (10/1), Ertz, Gaß, Scheibe, Kastrati (1), Kappes, Schaaf, Zens (1), Kloep (9). Quelle: www.mosel-handball.de

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