Marie Teusch: Aus Wittlich an den Rhein

Von Mirko Blahak, Trierischer Volksfreund (TV) vom 21.10.2019


Marie Teusch wechselte vor mehreren Wochen von der HSG Wittlich zu Bayer Leverkusen. Wie macht sich die 16-jährige Sportinternats-Schülerin, die später in der Frauen-Bundesliga spielen will? Der TV hat nachgehört.


Als der Anruf kam, waren Mutter und Tochter zu Tränen gerührt. Weil ein Traum wahr wurde. Im März vergangenen Jahres machte Nachwuchs-Handballerin Marie Teusch von der HSG Wittlich eine Sichtung des Deutschen Handball-Bunds mit. Dabei fiel sie Spähern von Bayer Leverkusen auf. Kurze Zeit später meldete sich der Verein bei den Teuschs. Für Marie öffnete sich die Tür zum Leistungshandball. Und sie spazierte voller Freude über die Schwelle.

Marie-Teusch-1

Marie Teusch noch im Trikot der HSG Wittlich, Foto: TV/Helmut Gassen


Seit diesem Sommer lebt die 16-Jährige im Sportinternat Leverkusen. Sie teilt sich eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit der Leichtathletin Franka Linse. „Wir verstehen uns echt gut. Das hat den Weggang von zu Hause einfacher gemacht“, berichtet Teusch im Gespräch mit dem TV.

Sie besucht die elfte Klasse des Landrat-Lucas-Gymnasiums, der Partnerschule des Internats. Der Tagesablauf ist straff organisiert. Schule, Mittagspause, Schule, Lernen/Hausaufgaben, Training, Lernen. Volles Programm zwischen 6.30 Uhr und 22.30 Uhr.


Bei Bayer Leverkusen spielt Teusch mit der weiblichen A-Jugend in der in acht Gruppen gegliederten Nachwuchs-Bundesliga sowie in der dritten Frauen-Liga. Bei der HSG Wittlich war sie bis zu ihrem Wechsel in der B-Jugend-Oberliga aktiv. Ein enormer Sprung also. „Am Anfang war wie Umgewöhnung schon sehr groß. Ich hatte bis dahin zum Beispiel noch nie mit Langhanteln trainiert. Ich versuche peu à peu, meine Kraftwerte zu verbessern“, sagt Teusch, die in Wittlich zuletzt das Cusanus-Gymnasium besucht hatte und später Lehrerin für Französisch und Sport werden möchte.

Marie-Teusch-2

… und jetzt im Trikot der Werkselfen, Foto: Bayer Leverkusen/Jörg Dembinski


In den Spielen von Bayer steht sie im Schnitt zehn bis 15 Minuten auf dem Feld – im Angriff und in der Abwehr. Ihre Hauptposition ist weiterhin der linke Rückraum.


Die 16-Jährige hat sich klare Ziele gesetzt: „Ich möchte irgendwann mal in der ersten Frauenhandball-Bundesliga spielen. Ein noch größerer Traum ist, Nationalspielerin zu werden.“ Sie orientiert sich an einer Ex-Akteurin ihres Heimatvereins HSG Wittlich. Jennifer Souza war einst ebenfalls von der HSG an den Rhein gewechselt. Sie wurde mit der Leverkusener A-Jugend Deutscher Meister, inzwischen spielt sie für die „Werkselfen“ in der Frauen-Bundesliga. Teusch: „Wir sehen uns zwischendurch beim Training und verabreden uns manchmal. Sie ist absolut ein Riesenvorbild für mich.“

Kommentare sind deaktiviert.